Aus der Idee eines erweiterten Spielplatzes von Jugendlichen aus der Klasse 9 der Schule an der Stepenitz und den Labyrinthzeichnungen von Kindern der Klasse 4b der Rolandschule entsteht ein gemeinsamer Plan, der die Vorgaben der Stadt Perleberg berücksichtigt.

Es erinnert an einen Grundmauern einer Ausgrabungsstätte. Hier hat es im Mittelalter eine Slavenburg gegeben – wo genau weiß niemand mehr. Der Plan sieht aus wie die selbst erfundene Geschichte eines Grundrisses.

Das ist gar nicht so abwegig – „die Stadt Perleberg ging mit einiger Wahrscheinlichkeit aus einer Slawenburg hervor. In der Puschkinstraße 14 befindet sich heute das sogenannte Wallgebäude, welches auf den Resten der slawischen Wallburg errichtet worden sein soll. Die Burg lag damals auf einer Art größeren Insel, die von dem Fluss Stepenitz beidseitig umflossen wurde. Daher nennt man diese Insel auch „Stepenitzinsel“. Sie existiert noch heute und beherbergt die ganze Altstadt von Perleberg. Zur Slawenzeit war der Fluss noch schiffbar und diente gleichzeitig zum Schutz der Burg. Im Zuge der deutschen Ostsiedlung in der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde die Burg sicherlich erobert und aufgegeben. Genaueres ist nicht bekannt, da die deutschen Eroberer hierüber keinerlei schriftliche Überlieferungen anfertigten. Mit Sicherheit befanden sich auf der Insel aber noch slawische Vorburgsiedlungen.“ (Zitiert, Website Slawische Burganlagen in Brandenburg N – Z von Ronny Krüger)

Der Hagen ist ein historischer Park. Nichts, das höher als 50 cm ist, soll den Blick verstellen.

Bauen könnte man die erfundenen Labyrinthgrundrisse ganz oder in Teilen in der historischer Weller-Technik oder als Stampflehmwände. In der Weller-Technik wurden bis vor 150 Jahren in Europa und auch im Osten Deutschlands Gebäude errrichtet. Der Architekt Eike Roswag, für nachhaltiges Bauen weit über Deutschland hinaus bekannt, würde uns dabei unterstützen.

Segmente des Grundrisses, Modell der Kinder vom 16.12.2016, Zeichnung Steffen Klotz

Segmente des Grundrisses, die sich, nutzbar als Bänke, realisieren ließen. Zeichnung Steffen Klotz nach dem Modell der Kinder vom 16.12.2016

Ausschnitte eines erfundenen historischen Grundrisses im Hagen in Perleberg. Gebaut würden kniehohe, scheinbare Relikte, die sich als Sitzbänke nutzen lassen und gleichzeitig Vorstufe eines bespielbaren Ortes sind. Ein solches Projekt/Labyrinth lässt sich beliebig erweitern oder reduzieren. Technisch sind verschiedenen Lehmbautechniken möglich.

Die Gruppe kombinierte runde, an Slawenburgen erinnernde Grundrisse mit geraden Formen.

Labyrinth von Ole aus der Rolandschule

Labyrinth von Ole aus der Rolandschule

 

Labyrinth von Louis aus der Rolandschule

Labyrinth von Louis aus der Rolandschule

Modell Labyrinth und Slawenburg 16.12.2015, Zeichnung Steffen Klotz, Kolorierung Ute Reeh

Modell Labyrinth und Slawenburg 16.12.2015, isometrische Zeichnung nach dem Modell der Kinder von Steffen Klotz

Projekt im Hagen als Metapher für den Bezug von Geschichte, Geschichten, regionale Potentiale und Innovation

Projekt im Hagen als Metapher für den Bezug von Geschichte, Geschichten, regionale Potentiale und Innovation

Die Zusammenarbeit der Kinder mit Steffen Klotz und Paul Klever Architekten und Masterstudenten aus Berlin, wurde im Projekt „Perleberg auf dem Weg zur schönsten Stadt der Welt“ mit Mitteln des bkj, „Künste öffnen Welten“ ermöglicht.

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